Der Verdauungstrakt des Menschen hat primär die Aufgabe Nahrungsmittel die wir essen in ihre Grundbausteine zu zerlegen und über die Darmwand in den Körper aufzunehmen. Der Körper wird so mit wertvollen Nährstoffen wie Aminosäuren, Fetten, Zucker, Mineralien und Wasser versorgt. Gleichzeitig müssen Schadstoffe abgewehrt werden. Es ist die Aufgabe des Darms das Notwendige aus unserer Nahrung herauszulösen und zu verwerten. Alles Übrige wird ausgeschieden.
Wir wissen heute, dass wir etwa 10-100-fach mehr Darmbakterien im Darm haben als menschliche Körperzellen existieren, nämlich 10 13. Das hat sicherlich einen Grund.
In der Darmschleimhaut (und in allen anderen Schleimhäuten unseres Körpers) leben über 500 verschiedene Bakterien ( das sind nur die, welche wir kennen ) in Symbiose, also in Gegenseitigem Nutzen. Diese Symbiose ist sehr wichtig für ein intaktes Immunsystem und um den reibungslosen Ablauf von sehr vielfältigen Stoffwechselvorgängen zu gewährleisten!
Ohne Bakterien kein Immunsystem. Man spricht vom Darm auch als der „ Wiege des Immunsystems“. Wird dieses Gleichgewicht gestört spricht man von Dysbiose. Es kommt zum Ungleichgewicht zwischen den „ guten „ und den „schädlichen“ Bakterien im Darm.
Ursache für diese Dysbiose im Ökosystem Darm können sein:
-Chronische Darmerkrankungen (z.b. Colitis Ulcerosa. Divertikulitis)
-Darminfektionen (z.b. durch Pilze, Bakterien , Viren Parasiten)
-Fehl- und Überernährung
-Medikamente(z.b. Antibiotika , Cortison)
-Umweltbelastungen( Schwermetalle)
-Psychische Faktoren( Stress)
Konsequenterweise können Bakterien mit ihren positiven Eigenschaften in der Behandlung eingesetzt werden. Diese Behandlung erfolgt mit Probiotika (= für das Leben ) und nennt sich Mikrobiologische Therapie.
Die Anzeichen das es zu einer Störung der Mikroflora im Darm gekommen ist können sehr vielseitig sein. Sie zeigen sich entweder direkt am Verdauungstrakt, zb. durch:
-Bauchschmerzen
-Übelkeit
- Völlegefühl
-Durchfall oder Verstopfung
-Blähungen
-Unverträglichkeit von Nahrungsmitteln
Oder die Anzeichen treten an anderer Stelle auf z.b. durch:
-Infekt Anfälligkeit , besonders im Bereich der Atemorgane, des Verdauungstraktes und des
Urogenitaltraktes
-Müdigkeit
-Leistungsschwäche
-Kopfschmerz
-Heißhungerattacken
-Hauterkrankungen, wie z.b. Neurodermitis, Akne, Ekzeme u.v.m.
Die Diagnose einer Dysbiose erfolgt mittels Stuhlanalyse im Labor. Diese umfasst den Nachweis der Schutz-, Immunmodulierenden und eiweißverdauenden Flora sowie unerwünschter krankmachender Keime.
Die Therapie erfolgt durch eine individuelle auf das jeweilige Beschwerdebild und den Laborbefund abgestimmte Behandlung.